Grüne thematisieren Fipronileinsatz in Thüringen als Aktuelle Stunde im Landtag

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Zu den Gefahren durch den illegalen Einsatz von Fipronil in der thüringer Landwirtschaft erklärt Olaf Müller, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:

„Die Fälle aus den Niederlanden und Niedersachsen zeigen, dass es insbesondere die Legebatterien betraf in denen externe Dienstleister die Desinfektionen übernahmen. Besonders problematisch stellen sich dabei große Ställe und die fehlenden Kontrollwege für Reinigung- und Desinfektionsmitteln dar.“

Laut Olaf Müller funktioniere das Kontrollwesen in Thüringen sehr gut. Jedoch sind große Betriebe anfälliger für den Fehleinsatz von Mitteln, da sie Reinigung outsourcen und sich darauf verlassen müssen, dass die Fremdfirmen ordentlich arbeiten. Zudem verführe der Kostendruck in großen Unternehmen zur Anwendung zweifelhafter oder verbotener Methoden und Mittel.

„Erfahrungen in Thüringen zeigen leider, dass gerade große Betriebe praktisch mit den größten Problemen bezüglich Tierwohl und Hygiene zu kämpfen haben. Offensichtlich geht der persönliche Bezug der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in großen Betrieben leider oft verloren“, so Müller.

Abschließend weist Müller auf die wirtschaftlichen Risiken von Megabetrieben und die dagegen stehenden Chancen von kleinen und mittleren Betrieben hin: „Die Vermarktung von regionalen Produkten ist in überschaubaren Einheiten wesentlich effizienter. Verbraucher sind bereit mehr für regionale mittelständische Produkte zu zahlen, da sie eine emotionale Bindung dazu aufbauen können. Dadurch ist die Wertschöpfung in kleinen und mittleren Betrieben höher und der Verzicht auf weitere Großbetriebe macht Thüringer Landwirtschaft erst zukunftsfähig“