Grüne Fraktion wirbt für Initiative für natürliche Geburten

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Im Vorfeld einer morgen stattfindenden Podiumsdiskussion des motherhood e.V. zum Thema „Schwangerschaft und Geburt in Thüringen“ in Jena wirbt Babett Pfefferlein, Gesundheitspolitikerin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, für neue Konzepte, um die Rate der Kaiserschnittgeburten in Thüringen zu verringern.

„Laut Landesamt für Statistik liegt Thüringen mit 28,1 Prozent der klinischen Entbindungen durch einen Kaiserschnitt zwar unter dem Bundesdurchschnitt (31,8 Prozent) für 2013, dennoch gibt es keinen Grund zur Verharmlosung. Die Kaiserschnittrate verharrt insgesamt in Deutschland und in Thüringen auf einem weiterhin hohen Niveau.“

„Wir wollen eine umfassende Initiative für mehr natürliche Geburten. Denkbar wäre zum Beispiel eine Aufklärungskampagne über die Folgen von Kaiserschnittentbindungen sowohl für Frauen, als auch für Akteure des Gesundheitswesens. Zusätzlich brauchen wir aber auch Konzepte, die Anreize schaffen, Kliniken zu einer Veränderung der bestehenden Praxis zu bewegen, eine kontinuierliche Betreuung der Gebärenden durch Hebammen bzw. Geburtshelfer (Hebammenkreißsäle) und die Förderung wissenschaftlicher Evaluierung von geburtshilflichen Verfahrensweisen“, so Pfefferlein.

„Wir wünschen uns in Thüringen eine nachhaltige Veränderung der Verhältnisse, um einen Rückgang der Kaiserschnitte anzustoßen. Dazu soll noch in diesem Jahr ein Runder Tisch ‚Geburt und Familie‘ auf Landesebene beitragen. Am 28. Oktober plant die grüne Landtagsfraktion außerdem ein Fachgespräch zum Thema ‚Hebammenkreißsaal‘.“

„Neben all den guten Plänen auf Landesebene, ist bedauernswerterweise noch immer keine langfristige bundesweite Lösung für die Haftpflichtproblematik gefunden. Hier liegt der Ball eindeutig im Ministerium von Herrn Gröhe (CDU), der seine Hausaufgaben nicht macht. Außerdem nehmen wir mit großer Besorgnis die heute verkündeten Regelungen der Schiedsstelle wahr. Demnach verstößt eine Hebamme, die bei sogenannten relativen oder absoluten Ausschlusskriterien ohne ärztliche Zustimmung eine Hausgeburt durchführt, gegen den Vertrag mit den gesetzlichen Krankenkassen. Das ist ein unhaltbarer Zustand für die wichtigsten Helferinnen und Helfer werdender Familien“, so Pfefferlein abschließend.