Grüne kritisieren deutlich zu hohen Unterrichtsausfall im Freistaat

Bild zur Pressemitteilung
Astrid Rothe-Beinlich fordert landesweite Personalentwicklungsplanung Zu der heute von Bildungsminister Christoph Matschie vorgestellten Statistik zum Unterrichtsausfall an Thüringer Schulen und dem Maßnahmeplan zur besseren Unterrichtserfüllung, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Zahlen zum Unterrichtsausfall sehen wir überaus kritisch. Aber ersatzloser Unterrichtsausfall ist nur ein Teil des Problems. Angesichts der Tatsache, dass etwa vier Prozent aller Unterrichtsstunden aufgrund fehlender FachlehrerInnen zurzeit fachfremd vertreten werden muss, summiert sich der eigentliche Unterrichtsausfall auf insgesamt sieben Prozent. Von daher erwarten wir zunächst eine klare Situationsanalyse zur Unterrichtserfüllung von der Landesregierung und keine schön gerechneten Zahlenspiele, wie heute der Öffentlichkeit vorgelegt“, erläutert die bündnisgrüne Bildungspolitikerin. Die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN weist darauf hin, dass derzeit etwa zwei Drittel des Unterrichtsausfalls durch Krankheit von Lehrkräften hervorgerufen werden. „Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der LehrerInnengesundheit bewerten wir positiv. Wir fordern diese seit langem. Allerdings erwarten wir auch eine finanzielle Untersetzung dieser Maßnahmen. Diese ist bisher im aktuellen Haushaltsentwurf nicht enthalten. Auch braucht es deutlich stärkere Anstrengungen des Landes, die Personalsituation in den Schulen zu verbessern. Etwa 400 Neueinstellungen sind dazu ein erster Schritt, der allerdings nach unseren Berechnungen nicht ausreichen wird“, so Rothe-Beinlich weiter. Die Zielstellung der Landesregierung, einen landesweiten Vertretungspool für flexible Krankheitsvertretungen zu schaffen, findet Unterstützung von Astrid Rothe-Beinlich. „Allerdings braucht es auch eine landesweite Personalentwicklungsplanung. Diese muss einerseits Antworten auf die durch die jahrelang verfehlte Personalpolitik der CDU geschaffenen Problembaustellen im Personalbereich geben. Andererseits braucht es auch Bezüge zu den aktuellen pädagogischen Entwicklungen im Schulbereich, wie Inklusion, Ausbau des Ganztagsschulsystems und Umsetzung des längeren, gemeinsamen Lernens. Bloße Mangelverwaltung aufgrund knapper Kassen wie bisher, können und dürfen wir uns nicht mehr leisten“, so Rothe-Beinlich abschließend.