Es wird ernst mit dem Gewässerschutz!

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Foto @Johanna Bergmann

Zur heutigen Vorstellung des Landesprogramms Gewässerschutz durch Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund erklärt der umwelt- und naturschutzpolitische Sprecher der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Roberto Kobelt: „Wir sind froh, dass nun endlich damit begonnen werden kann, die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 23. Oktober 2000 umzusetzen und damit einen guten bis sehr guten ökologischen Zustand unserer Gewässer bis spätestens 2027 zu erreichen. Dazu müssen jetzt die vorgeschlagenen 2.500 Maßnahmen in Thüringen zügig ausgeplant und umgesetzt werden.“ „Wir halten es für eine große Herausforderung, wenn aktuell immer noch mehr als ein Drittel der Flächen Thüringens als Stickstoff-Nährstoffüberschussgebiete eingestuft werden müssen. Wenn wir aufgrund der Belastung unseres Grund- und Oberflächenwassers den guten Zustand weiter verfehlen sollten, wäre das nicht nachvollziehbar. Wir appellieren deshalb an die Landwirtinnen und Landwirte, ihre Bewirtschaftungsweisen den künftigen Herausforderungen anzupassen. Am besten und wasserschonendsten ist dabei die Umstellung auf ökologischen Landbau, der auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel vollständig verzichtet“, findet Kobelt. „Auch die Salzeinträge in das Grundwasser und Oberflächengewässer als Folge des Kalibergbaus dürfen den guten Zustand der Werra bis 2027 nicht verhindern. Der mit dem kalifördernden Unternehmen ausgehandelte ‚Masterplan Salz‘ muss deshalb konsequent umgesetzt werden. Wir wollen lebendige Flüsse und keine Abwasserkloaken für den Bergbau“, erklärt Kobelt. Ebenso schließt er eine weitere Verpressung von Salzabwässern in den Untergrund aus. „Besonders wichtig ist für uns, dass der Fokus neben den chemischen Belastungen des Wassers auf die Gewässerstruktur und die Durchgängigkeit der Bäche und Flüsse gerichtet wird. Die fehlende Durchgängigkeit der Fließgewässer ist bereits heute für einen Artenverlust der kieslaichenden Fischarten von 94 Prozent verantwortlich. Die Wiederherstellung des guten Zustands der Gewässer kann im gesetzten Zeitrahmen nur erreicht werden, wenn die fischbiologische wie morphologische Durchgängigkeit der Fließgewässer wieder hergestellt wird“, schließt Kobelt.