Massive Forstarbeiten mit Schwertechnik im FFH-Gebiet Nr. 45 "Großer Ettersberg" mit teilweiser Betroffenheit des Naturschutzgebiets (NSG) Nr. 50 "Prinzenschneise"

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Das FFH-Gebiet Nr. 45 "Großer Ettersberg" und das NSG Nr. 50 "Prinzenschneise" befinden sich auf dem Ettersberg, nahe der Gedenkstätte Buchenwald und dem Schloss Ettersburg. Seit dem Winter 2015/2016 werden im FFH-Gebiet sowie teilweise auch im NSG "Prinzenschneise" im gesamten Waldgebiet des Ettersberges durch das Forstamt Bad Berka massiv Eichen- und Buchenernten mit schwerer Technik durchgeführt. Dabei werden durch die Harvester Rückegassen im Abstand von 20 Metern auf der gesamten Fläche bis zu den Waldrändern angelegt, die den Wald "in Scheiben schneiden". Dies führt vor allem zu schweren Schäden im Bereich des Bodens aufgrund extremer Verdichtung. Außerdem wurden die Forstarbeiten im vergangenen Winter bei Temperaturen von plus zehn Grad Celsius durchgeführt.

Die Bürgerinitiative "proEttersberg" fordert in einer Petition an den Landtag die Anwendung des "Lübecker Modells" für das Waldgebiet auf dem Ettersberg sowie die Einstellung der forstwirtschaftlichen Nutzung der "Prinzenschneise". Beim Lübecker Modell handelt es sich um ein Konzept der naturnahen Waldnutzung, das heißt möglichst wenig Eingriff in die Natur nach Minimalprinzip mit Orientierung an natürlich ablaufenden Prozessen zur Entwicklung möglichst großer Naturnähe.

Zudem verfolgt der sogenannte "Masterplan Ettersberg" das Ziel, den Ettersberg auf eine neue Weise in die Region und Landschaft zu integrieren. Neben einem sanften, naturnahen Ausbau der touristischen und in Folge wirtschaftlichen Infrastruktur (Ausrichtung auf Deutschland und Europa) wird auch eine veränderte öffentliche Wahrnehmung des Berges angestrebt.