Es geht doch. Einstiges Sorgenkind mit deutlichen Verbesserungen

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Quelle: BÜNDIS 90/ DIE GRÜNEN

„Das sieht hier deutlich besser als bei meinem letzten Besuch 2015“, fasst Astrid Rothe-Beinlich ihre Erkenntnisse und Eindrücke zum Abschluss des mehrstündigen Besuches der Landesaufnahmeeinrichtung auf dem Suhler Friedberg zusammen. „Hier ist viel passiert, das ist gut so, aber es war auch dringend nötig. Zu verdanken ist dies ganz maßgeblich dem Leiter der Einrichtung, Kai Philipps, der mit Herz, Empathie, Organisationsgeschick und Verstand diese Einrichtung prägt – unterstützt von vielen Ehrenamtlichen aus Suhl, ohne die vieles nach wie vor undenkbar wäre.“

Zwischen 31 und 2000 Flüchtlinge haben in den Wohnblöcken, dem Überbleibsel der Offiziershochschule der Grenztruppen der ehemaligen DDR zeitgleich gewohnt, derzeit sind es rund 600. Während Gera das „Empfangsportal“ in Thüringen wird, zuständig u.a. für medizinische Untersuchungen und die Ersterfassung, wird Suhl zum „Verfahrensportal“ Thüringens. Nach vielen Monaten und viel auch öffentlichem Druck hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nun endlich die Zusagen verwirklicht und eine Außenstelle in Suhl nicht nur eröffnet, sondern auch mit Personal ausgestattet. Unter den 90 MitarbeiterInnen sind u.a. 30 EntscheiderInnen, die direkt und innerhalb weniger Tage oder Wochen über die hier vor Ort gestellten Asylanträge entscheiden. So soll es möglich sein, täglich 90 Anträge (meist ganze Familien umfassend) zu bearbeiten. Ziel sei eine Aufstockung auf bis zu 120 Fälle ab Juni dieses Jahres.

Während derzeit noch fünf Mitarbeiter der Landesverwaltung ständig vor Ort sind, soll sich das mit der kompletten Übergabe der Häuser an das DRK, die derzeit nur die Sozialbetreuung übernommen haben, ändern. Zwei Ärzte mit entsprechendem weiteren Personal stehen zur Verfügung. Bundeswehr-Angehörige sind u.a. in der Kleiderkammer unterstützend tätig. Ohne die MitarbeiterInnen der Diakonie und viele Ehrenamtliche würde aber auch heute das anfallende Arbeitspensum kaum zu leisten sein. Allein die Verfahrensberatung, das Erklären der Antragstellung und das Interpretieren der ergangenen Bescheide erfordert schon wegen der vielfältigen Sprachbarrieren engagierte und im besten Fall multilinguale MitarbeiterInnen.

Deutlich verbessert ist die Essensversorgung von dem seit einigen Wochen neuen Anbieter. Davon haben sich Astrid Rothe-Beinlich und Team auch vor Ort in der Kantine überzeugt. Auch die Kinderbetreuung wird mit viel Elan und pädagogisch wertvollen Angeboten unterfüttert. Hier waren wir wirklich begeistert. Verbesserungspotential wird u.a. beim zu geringen und oft nur unzureichend kultursensibel geschulten Wachpersonal und der nicht funktionsfähigen zentralen Pforte gesehen. Letzteres ist ein Beispiel für eine weiterhin notwendige Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem Vermieter des Geländes.

Waren es im Herbst letzten Jahres vor allem alleinreisende Männer, sind es jetzt überwiegend Familien, die nach Thüringen kommen. Etwa ein Drittel der Ankommenden sind kleinere Kinder. Mehrere Spielzimmer stehen zur Verfügung. Eine Sporthalle vor der Pforte des Geländes ist ein Glücksfall für die Flüchtlinge, sie wird regelmäßig frequentiert. Pläne gibt es auch für den ehemaligen Vorlesungssaal. Während er schon jetzt sporadisch für Kulturveranstaltungen genutzt wird, ist die Umrüstung zu einem Kinosaal geplant. Notwendige Informationsmedien in den notwendigen Sprachen, werden parallel geplant.

Astrid Rothe-Beinlich äußert sich abschließend mit großer Anerkennung gegenüber der Objektleitung: „Ich bin positiv überrascht über das Engagement, die Ideen und die vielen positiven Veränderungen hier in Suhl. Das sieht so aus, als wäre man hier mittlerweile auf einem guten Weg. Allerdings braucht es dafür auch einen „Kopf“ – der alles im Blick hat. Kai Philipps gilt unser Dank!“